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Mann und Frau, Psychologie der Beziehungen

Die wahren Helden im Kampf gegen Burnout

Burnout ist mittlerweile eine anerkannte Krankheit, nicht ganz ungefährlich und für alle ernsthaft Betroffenen selbstverständlich eine hohe Belastung. Nicht nur körperlich, auch seelisch. Niemand spricht gerne darüber, wenn es bei ihm festgestellt wurde.

Genau das ist der springende Punkt: Mir ist aufgefallen, dass immer mehr Menschen in die Öffentlichkeit mit dieser Krankheit gehen. Ich muss sagen, diese Menschen nehmen kein Blatt vor den Mund, möchten bemitleidet werden und hoffentlich bekommt es auch jeder mit.

Nicht, dass ich diejenigen verurteilen möchte, aber es gibt inzwischen so viele Trittbrettfahrer, die einfach keine Lust mehr zu arbeiten haben, keinen Urlaub bekommen oder sich ungerecht anderen gegenüber behandelt fühlen. Das ist natürlich ein leichtes, nach dem nächstbesten aktuellen Thema zu greifen, und schon leidet man unter dem Burnout Syndrom.

Wie gesagt, Menschen mit einer tatsächlichen Überforderung im Berufsalltag, beispielsweise mit sehr vielen Überstunden, generell mehr als 10 Arbeitsstunden täglich oder denen zwecks Personalmangel der Urlaub dauernd gestrichen wurde, leiden unter Burnout. Das ist auch ersichtlich und zu verstehen.

Aber Berufstätige, die einen geregelten Berufsalltag haben, mit genügend Urlaub, frühzeitig Feierabend und dem normalen Stress auf der Arbeit, dem jeder unterlegen ist, leiden sicher nicht an Burnout.

Außerdem ist es unfair denen gegenüber, die jahrelang extremen Bedingungen ausgesetzt sind und jeden Abend erschöpft ins Bett gehen. Sie beschweren sich nicht, erledigen jede Arbeit ohne Murren, haben gleich mehrere Jobs zuhause und außerhalb.

Ich spreche von den vielen Hausfrauen- und Männer in Deutschland, berufstätig oder nicht. Sie meistern ihren Alltag mit 1 bis 5 Kindern, kennen weder Feierabend noch Urlaub. Pausen gibt es selten, dafür Arbeit in vielen verschiedenen Jobs. Hausfrauen sind Putzfrauen, Köchinnen, Babysitter, Tierärzte, Puppendoktoren, Waschfrauen, Therapeuten, Handwerker und Pädagogen gleichzeitig. In allem geben sie ihr Bestes, kennen sich in jedem Job hervorragend aus und werden dafür noch nicht mal bezahlt.

Viele haben sogar noch einen Teilzeitjob außerhalb des Haushaltes. Und dennoch ist abends die Wohnung sauber, die Wäsche gewaschen und die Kinder liegen glücklich in ihren Betten.

Keine Hausfrau, kein Hausmann beschwert sich, er schafft den Haushalt nicht, die Kinder wachsen ihr über den Kopf oder meckert über die Spieleabende, an denen sie sich ausruhen könnte, anstatt mit den Kindern zu spielen. Es wird zu wenig anerkannt, was Hausfrauen leisten.

Ein an vermeintlich Burnout erkrankter Mensch, der gern damit angibt, sollte für drei Tage den Haushalt einer Hausfrau übernehmen. Am Ende wird er ihr Respekt zollen. Hausfrauen leisten in der Gemeinschaft mit das Meiste, für einen Hohn an Lob und Dank, leben das Leben eines Managers und sind weit entfernt von einem Burnout Syndrom.

Und sollten sie es trotzdem mal bekommen, weil sie nicht mehr können, dann werden sie verspottet und ausgelacht. Das bisschen Haushalt….

Denken Sie mal drüber nach und ich hoffe, in Zukunft verwechseln nicht so viele Menschen Burnout mit etwas zu viel Stress.

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