Depressionen und dessen Auslöser
Was sind Depressionen und wodurch werden diese Ausgelöst ?
Depressionen beschreiben einen Zustand psychischer Niedergeschlagenheit und wird in der Psychiatrie den affektiven Störungen zugeordnet. Eine solche Störung kann auch physische Nebeneffekte herbeiführen. Eine eindeutige Ursache kann jedoch oftmals nicht festgestellt werden, da es nachweislich viele Faktoren gibt, welche eine affektive Störung begünstigen oder auslösen können. Dies bedeutet, dass unter Umständen erst mehrere Faktoren in der Kombination eine affektive Störung auslösen. Eine Krankheitsentstehung durch viele Ursachen wird als multifaktorielle Ätiopathogenese bezeichnet. Entsprechend der Vielfalt von möglichen Ursachen sind auch die erkrankten Menschen sehr unterschiedlich, welches sich in der Ausprägung und Erscheinungsweise der Zustandsbilder, sowie den Umgang mit der Störung zeigt.
Bei der Verursachung, Auslösung und Unterhaltung affektiver Störungen handelt es sich um ein komplexes Wechselspiel zwischen biologischer Veranlagung, Entwicklungsfaktoren und Lebensereignissen der jeweiligen Person. Dies bedeutet, dass genetische, biologische und psychosoziale Faktoren sich überschneiden können. Dabei spielen ins besondere Probleme mit oder durch Angehörige, sowie Stressfaktoren eine große Rolle.
Genetische Faktoren als Auslöser
Genetische Faktoren können mit Hilfe von Familien- oder Adoptivstudien, der Zwillingsforschung und molekulargenetischen Untersuchungen analysiert werden. Dies ist allerdings nicht zwangsläufig die Ursache oder der Auslöser der Störung. So gilt allgemein, dass bei einer depressiven Erkrankung beider Eltern, die Wahrscheinlichkeit für die Kinder an einer affektiven Störung zu erkranken bereits 50% beträgt.
Eine direkte Verantwortlichkeit bestimmter Gene ließ sich dennoch bisher nicht überzeugend nachweisen, da die verfügbaren Studienergebnisse widersprüchlich und daher nicht verwertbar sind. Interessanterweise gibt es aber eine Verbindung zwischen starkem Rauchen und Depressionen, so dass es möglicherweise Überschneidungen in der genetischen Determination depressiver Störungen und des Substanzmissbrauches gibt.
Welchen Einfluss haben biologische Faktoren ?
Bei Menschen mit einer affektiven Störung finden sich auch hirnmorphologische, hirnphysiologische und hirnmetabolische Nachweise eines veränderten Hirnstoffwechsels. So zeigt sich bei Menschen mit einer affektiven Störung eine deutliche Durchblutungsminderung sowie eine Verminderung des Stoffwechsels in der linken Präfrontalregion, den Temporalregionen und in der Amygdala.
Bei älteren Menschen kann eine Vermehrung der weißen Substanz, also der Nervenbahnen bzw. das Marklagers beobachtet werden. Dies kann aufgrund von Durchblutungsstörungen ausgelöst werden.
Des weiteren treten nach Verletzungen der linken Hirnhemisphäre gehäuft depressive Störungen auf. Daher können auch viele neurologische Erkrankungen, wie etwa ein Schlaganfall, Epilepsie, Parkinson, Huntington, Hirntumore oder ein Schädel-Hirn-Trauma Auswirkungen haben oder sogar affektive Störungen auslösen. Auch bei vielen Gefäßerkrankungen oder einem Herzinfarkt können Störungen auftreten.
Außerdem können pharmazeutische Produkte depressive Zustände auslösen oder verstärken.
Die Bedeutung von Stress und psychosoziale Faktoren
Depressive Menschen leiden wesentlich schneller und bereits in alltäglichen sozialen Unternehmungen oder Aufgaben unter vermehrten Stress. Dies ist bei der Entwicklung und Unterhaltung einer affektiven Störung von entscheidender Bedeutung und verringert einen möglichen Heilungsprozess.
Psychosoziale Faktoren haben einen enormen Einfluss auf die Ausbildung und Entstehung einer affektiven Störung. So kann der Tod von Angehörigen bereits der entscheidende Auslöser sein. Auch der Verlust des Arbeitsplatzes, finanzielle Probleme oder eine Scheidung können negative Auswirkungen haben.
Auch gibt es immer mehr Erkenntnisse von affektiven Störungen, welche durch Kindheitstraumas, Missbrauchserfahrungen, Mobbing– oder Bournout-Prozesse ausgelöst werden können.
Viele affektive Störungen entstehen aufgrund dieser Stressoren und verstärken die psychische Niedergeschlagenheit.