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Mann und Frau, Psychologie der Beziehungen

Wann ist der beste Zeitpunkt für ein Kind?

Junge Mütter sind viel schneller mit einer Situation überfordert. Sie müssen erst einmal ihr eigenes Leben auf die Reihe bekommen, bevor sie ein neues in die Welt setzen. So oder so ähnlich klingen die meisten Vorurteile, wenn es um das Thema junge Mütter geht. Was früher ganz normal und selbstverständlich war, wird in der heutigen Zeit mit kritischen Blicken von der Gesellschaft beäugt. Besonders wenn man eine junge Mama unter 20 Jahren ist. Schnell heißt es dann, man sei ohne Schulabschluss, lebe von Hartz IV und werde seinem Kind sowieso keine vernünftige Zukunft bieten können. Gegen das Klische Natürlich gibt es sie, die jungen Eltern, die als Paradebeispiel für eine Entscheidung gegen das jung Eltern werden voran gehen. Tatsächlich gibt es aber auch genügend junge Erwachsene, die den älteren in vielerlei Hinsicht noch als positives Vorbild dienen können. Sie machen zum Beispiel gerade ihre Ausbildung oder haben die ersten Jahre Berufserfahrung bereits gesammelt.

Manche machen das Abitur oder studieren. Selbstverständlich heißt es dann, dies sein die Ausnahmen und es sei trotzdem besser, schon einige Jahre in einer Firma fest angestellt zu sein. Für die Eltern mag dieses Argument zustimmen, vor allem in Hinsicht auf die finanziellen Aspekte. Doch wie ist es für die Kinder, wenn sie größer sind? Kommen sie besser mit jungen Eltern klar oder punktet in dem Fall die Erfahrung der älteren, um als bessere Eltern zu brillieren? Junge Eltern Ein Kind zu bekommen mit Anfang 20 oder sogar in noch jüngeren Jahren ist rein körperlich gesehen ein wesentlicher Vorteil. Denn viel seltener haben junge Frauen mit Krankheiten zu kämpfen und ihr Körper ist fitter und widerstandsfähiger, wichtige Voraussetzungen also für eine gut verlaufende Schwangerschaft und Geburt. So ist die Gefahr einer Risikoschwangerschaft oder Komplikationen während der Geburt sehr gering.

Junge werdende Mütter gehen auch anders mit dem Thema Geburt und Erziehung um. Sie sind in der Regel unbefangener, nehmen eine Situation wie sie kommt und reagieren darauf, anstatt alles immer wieder bis ins letzte Detail zu planen und zu überdenken. Ist das Baby erst geboren, heißt es, richtig Verantwortung übernehmen. Und genau das ist es, was vielen schwer fällt. Besonders dann, wenn man sein eigenes Leben noch nicht in die richtigen Bahnen gelenkt hat, ist der Versuch, es mit einem Kind zu schaffen, oftmals sehr schwer. Denn ein Baby und die Arbeit unter einen Hut zu bekommen, verlangt sehr viel Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen.

Doch die Behauptung, junge Mütter könnten so etwas nicht schaffen und vor allem nicht ohne Hilfe, kann man keinesfalls pauschalisieren. Und Hilfe von außerhalb anzunehmen ist etwas, das jeden Elternteil betrifft, nicht nur die jungen. Sei es die Oma, das Jugendamt, eine Tagesmutter oder ein Platz im Kindergarten. Eine Betreuung für das Kind, damit die Eltern arbeiten gehen können, nimmt fast jeder in Anspruch. Auch bei dem Thema Erziehung spalten sich häufig die Geister. Viele junge Eltern kommen gar nicht erst auf die Idee, ihr Kind mit materiellen Dingen zu verwöhnen und meist sind sie auch finanziell überhaupt nicht in der Lage dazu. Sie können eher abschätzen, was zur Zeit ein absolutes Must have ist und auf welche Geräte man getrost verzichten kann. Ein weiterer Vorteil junger Eltern ist der, dass sie körperlich meist eher in der Verfassung sind, lange Unternehmungen mit den Kindern zu machen, Spazieren zu gehen oder sich auf dem Spielplatz mit den Kleinen auszutoben. Eltern werden im fortgeschrittenen Alter Finanziell abgesichert sein und einen festen Fuß im Berufsleben gefasst zu haben, das sind die Hauptkriterien, auf denen es vielen ankommt, die sich erst mit fortgeschrittenem Alter dafür entschließen, eine Familie zu gründen. Auf diese Weise können sie sich sorglos auf die bevorstehende Geburt und die Zeit danach vorbereiten, ohne sich Sorgen um das Finanzielle machen zu müssen. Allerdings bringt eine Schwangerschaft mit fortschreitendem Alter auch diverse Risiken mit sich. So ist die Rate einer Fehlgeburt bei Frauen ab 30 höher als die von jüngeren.

Auch das Vorurteil, dass ältere werdende Mütter verantwortungsbewusster mit der Schwangerschaft umgehen, ist keineswegs die Norm. Vielmehr glauben ältere Frauen, selbst genau zu wissen, was gut für sie und ihr Baby ist und lassen sich meist nur ungern auf den Rat eines Arztes ein. Vor allem dann, wenn sie bereits Kinder haben. Zahlreiche Eltern über 30 sind in vielerlei Hinsicht auf das Kind bezogen. Vor allem dann, wenn es seit Jahren ein absolutes Wunschkind ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Baby von allem was es braucht und auch nicht braucht, Unmengen erhalten wird ist groß. Gerade dann, wenn sich die Eltern wieder in ihr Berufsleben stürzen und weniger Zeit mit ihrem Sprössling verbringen können, machen die Eltern oft den Fehler, dies durch materielle Anschaffungen wieder wett zu machen. Es heißt zwar immer, man sei nur so jung wie man sich fühlt, aber an jedem nagt irgendwann der Zahn der Zeit. Das merken auch Eltern, die vielleicht nach der Geburt ihres Kindes noch fit und agil waren. Doch mit den Jahren lässt es immer mehr nach. Auch der Bezug zu dem, was die Jugend von heute beschäftigt und bewegt, rückt immer weiter in die Ferne. Stattdessen ernten beide Seiten oftmals bloß Unverständnis. Ebenso ergeht es vielen älteren Eltern bei dem Thema Schule und Hausaufgaben.

Während solche Themen bei jungen Eltern noch in jüngster Vergangenheit liegen, fällt es vielen älteren schwer, durch die Thematik durch zu blicken und ihren Sprösslingen zu helfen. Zudem fällt vor allem den Frauen die Umstellung schwer, von dem Berufsalltag voll und ganz auf das Mutter sein umzudenken. Schnell fehlt ihnen die Routine im Beruf und die Aufgaben, mit denen sie sonst betraut waren. Von nun an heißt es in der nächsten Zeit, sich voll und ganz auf das Kind zu konzentrieren und den Alltag allein zu bewältigen. Ein Nachzügler Besonders, wenn Eltern ihren zweiten Frühling nach gescheiteter Ehe erleben, wollen Frauen mit ihrem neuen Partner ein gemeinsames Kind. Das ist vor allem dann ein großes Thema, wenn einer der beiden bereits ältere Kinder hat.

Wie ist es für sie, wenn plötzlich noch ein Nesthäkchen zu Hause den Ton angibt und wie fühlen sich die deutlich jüngeren Geschwister mit der Gewissheit, dass der Altersunterschied zu den „Großen“ beträchtlich ist? Im ersten Moment ist es wohl Unverständnis, das die großen Kindern ihren Eltern entgegben bringen, wenn nach sich nach Jahren plötzlich noch einmal Nachwuchs ankündigt. Viele glauben dann, sie müssten immer wieder als Babysitter herhalten und den meisten Eltern kommen die pubertierenden Geschwister als zusätzliche Hilfe gelegen. Doch ein wirklicher Bezug zwischen den Geschwistern wird mit zunehmendem Altersunterschied immer schwieriger. Gerade dann, wenn die Volljährigkeit der Älteren in greifbare Nähe rückt und man sich damit abfinden muss, dass der Nachzügler bald allein zu Hause mit den Eltern ist. Schwierig wird es auch dann, wenn eines der älteren Geschwister selbst Kinder bekommt und der Altersunterschied zwischen dem Neugeborenen und dem Nachzügler nicht allzu groß ist.

Eifersucht spielt dann oft eine zentrale Rolle, denn leicht kann es passieren, dass die Nachzügler nur schwer damit klar kommen, plötzlich nicht mehr die Jüngsten in der Familie zu sein, um die sich alles dreht. Im Allgemeinen lässt sich also festhalten, dass es immer seine Vor – und seine Nachteile mit sich bringt, ein Kind zu bekommen und dass jeder den perfekten Zeitpunkt für sich selbst ausmachen muss. In die Elternrolle findet sich jeder ein, egal ob jung oder alt und jeder wird wissen, was für sein Kind das beste ist, ganz unabhängig davon, in welcher Situation man sich befindet.

Denn neben den ganzen finanziellen Aspekten, die stets eine Rolle spielen brauchen Kinder vor allem eines, liebevolle Eltern, die sich um sie kümmern und für sie da sind.

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