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Mann und Frau, Psychologie der Beziehungen

Männersache: Vorsorge-Kneifer

Männer sind mit Abstand die größeren Vorsorge-Muffel, aber auch viele Frauen scheuen den Gang zur Gynäkologin oder eine Darmspiegelung.

Lieber nicht gleich klagen, wenn etwas weh tut, schließlich ist man ja keine Heulsuse und rennt mit jeder Kleinigkeit zum Arzt. Und im Job ist krank sein auch nicht gut angesehen.

Das besonders Männer häufig unter einer Wartezimmer-Phobie leiden, belegt der „erste Deutsche Männergesundheitsbericht“ der Stiftung Männergesundheit Berlin. Danach beurteilen vier von fünf Männern ihre Gesundheit als gut oder sogar ausgezeichnet.

Das ist allerdings eine enorme Fehleinschätzung. Die Lebenserwartung von Männern liegt bei 77,6 Jahren, die von Frauen bei 82,7 Jahren.

Männer rauchen häufiger als Frauen, sie ernähren sich ungesünder, trinken häufiger zu viel Alkohol und halten insgesamt eher wenig von Vorsorgeuntersuchngen.

Noch vor einigen Jahren glaubten Wissenschaftler an eine genetische Komponente bei der Lebenserwartung. Doch neue Untersuchungen belegen, dass das Erbgut gerade mal ein Jahr ausmacht. Die wirklich wichtigen Kriterien für die Lebenserwartung sind der persönliche Lebensstil sowie das berufliche und soziale Umfeld.

Eine stressige und ungesunde Lebensweise geht relativ lange gut. Erst wenn erste Beschwerden auftreten, gehen Männer zum Arzt. Doch wenn sich der zu hohe Blutdruck schon regelmäßig mit Herzschmerzen und Atemnot bemerkbar macht oder der Husten nicht mehr besser, sondern nur noch schlimmer wird, kann bereits eine ernsthafte Erkrankung vorliegen.

Nicht mal jeder Vierte Mann geht zu Vorsorgeuntersuchungen. Und das hat Folgen.

Zwischen 40 und 50 Jahren erleiden Männer fünfmal so häufig einen Herzinfarkt wie Frauen in dieser Altersgruppe. Ihr höherer Alkoholkonsum ist für einen von zehn Krebsfällen verantwortlich, aber nur für einen von 33 Frauen.

Das Fettleibigkeitsrisiko bei 45-jährigen Männern liegt um 33 Prozent höher als bei Frauen, denn Männer essen häufig zu viel Fleisch und Fett und zu wenig Obst und Gemüse.

Singles ernähren sich allgemein schlechter als Menschen in einer festen Beziehung oder Familie, wobei auch da die Männer schlechter abschneiden.

Frauen kochen eher für sich allein, Männer schätzen da lieber den Gang zur Pommesbude. Wenn Paare sich trennen, bliebt der Nachwuchs meist bei der Mutter. Und da in Familien zu mindestens 90 Prozent die Frauen kochen, ändert sich an ihrer, meist aus regelmäßigen Mahlzeiten bestehenden Ernährung nichts. Der getrennte Mann hat es da viel schwerer. Er müsste das Kochen erst lernen. Da ist Fast Food viel bequemer.

Auch die zahnärztliche Vorsorge wird von Männern häufiger vernachlässigt als von Frauen. Eine Studie der Barmer Ersatzkasse besagt, dass sich besonders junge Männer zwischen 20 und 25 Jahren besonders bohrerscheu verhalten.

Kaum jeder vierte Mann nutzt die Chance, Darmkrebs durch eine Darmspiegelung schon im Vorstadium zu erkennen. Ähnlich sieht es bei den internistischen Check-ups ab dem 35. Lebensjahr oder den Hautkrebs-Screenings aus.

Um die männlichen Seelen ist es ebenso schlechter bestellt als um die weiblichen. Männer greifen häufiger zu Alkohol oder Drogen und begehen häufiger Selbstmord.

Hilfsangebote werden meist abgelehnt. „Mann“ will ja schließlich kein Weichei sein. Auch das männliche Rollenbild spielt hier eine Rolle: je ausgeprägter das traditionelle Rollenbild, desto geringer ist die Bereitschaft, sich bei einer psychischen Störung behandeln zu lassen.

Das gilt auch für Vorsorge und Arztbesuche. Männer empfinden besonders unangenehme Untersuchungen als eklig und unmännlich.

Tatsächlich lernen viele Jungen von ihren Vätern, dass Indianer keinen Schmerz kennen. Sie lernen, cool zu sein und keine Schwächen zu zeigen.

Allerdings vernachlässigen Männer nicht nur sich selbst, sie werden auch medizinisch vernachlässigt. Ärzte wissen immer noch zu wenig über männliche Probleme. Besonders bei Beschwerden durch hormonelle Schwankungen oder Störungen sind sie überfordert. Es fehlen Informationsangebote wie z.B. im Internet oder Männersprechstunden nach Feierabend. Gute Männerärzte sind rar, Gynäkologen gibt es wie Sand am Meer.

Jungen wird beigebracht, ihre Schmerzen zu verleugnen, Mädchen gehen heute schon ab 13 ganz selbstverständlich zum Frauenarzt.

Eine Partnerin kann motivieren und die Angst vor unangenehmen Untersuchungen nehmen. Alleine ist das schon schwerer.

Eine Möglichkeit ist eine Liste mit allen nötigen Arztbesuchen und Vorsorgeuntersuchungen. Die zeigt man einem Freund oder Verwandten und wettet, dass man diese in einer bestimmten Zeit „abgearbeitet“ hat. Ein attraktiver Wetteinsatz und eine damit verbundene mögliche Niederlage versprechen ein hohes Motivation-Potential.

Checks für Ihn:

Ab 35

…können sich Männer alle zwei Jahre internistische durch checken lassen. Herz, Nieren und das Kreislaufsystem werden untersucht, ein Diabetes Test wird durchgeführt.

Ebenfalls sollte ab 35 alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening erfolgen. Auch hier übernehmen die Krankenkassen die kosten.

Ab 45

…zahlen die Kassen einmal jährlich eine Prostata-Vorsorgeuntersuchung. Diese wird meist durch abtasten durchgeführt. Besser und aufschlussreicher ist jedoch eine Ultraschalluntersuchung. Die muss allerdings selbst bezahlt werden und kotet ca. 40 Euro.

Ab 55

…ist alle fünf Jahre eine Darmspiegelung Pflicht. Polypen, die zu Krebsführen können, werden dabei sofort abgetragen.

Ein Zahncheck sollte, unabhängig von Alter und Geschlecht, zweimal pro Jahr erfolgen.

Checks für Sie

Ab 20

…sollte Frau sich einmal im Jahr gynäkologisch durch checken lassen. Neben einer Genital-Untersuchung, dem Abtasten der Organe und eines Abstriches sollte Frau sich auch auf eine Chlamydieninfektion untersuchen lassen. Das ist eine sexuell übertragbare bakterielle Infektion, die oft keine Symptome zeigt, jedoch zu Unfruchtbarkeit führen kann.

Ab 35

…finde alle zwei Jahre eine allgemeine internistische Untersuchung statt. Neben den Cholesterin-und Zuckerwerten werden Herz,Lunge, Nieren und das Kreislaufsystem auf den Prüfstand geschickt.

Diese Untersuchungen dienen zur Krebsfrüherkennung. Diese wird durch die ebenfalls im Zwei-Jahres-Rhythmus erfolgenden Brust-und Hautkrebs Vorsorgeuntersuchungen abgerundet.

Ab 50

…können sich Frauen alle zwei Jahre einem Brustkrebs-Screening unterziehen. Bei der Mammographie werden beide Brüste geröntgt und anschließend durch zwei voneinander unabhängigen Ärzten untersucht.

Da ab 50 auch das Risiko für Darmkrebs steigt, kommt für alle Versicherten eine Dickdarm-und Rektumuntersuchung in Frage. Diese erfolgt durch das Abtasten des Enddarms sowie einem Hämokulttest auf Blut im Stuhl.

Ab 55

…kommt die Darmspiegelung dazu. Sie sollte alle fünf Jahre erfolgen.

Die Wahrscheinlichkeit, im Alter an Krebs zu erkranken, ist für beide Geschlechter hoch. Im Laufe des Lebens wird das menschliche Erbgut immer wieder geschädigt. Durch einen ungesunden Lebenswandel, durch schlechte Ernährung, zu wenig Bewegung und zu viel Stress. Und durch den Zahn der Zeit.

Unser Immunsystem wird mit dem Alter immer schwächer und ist irgendwann nicht mehr im Stande, diese Schädigungen zu reparieren. So können Krebszellen entstehen und sich verbreiten.

Eine erbliche Vorbelastung, egal welche Krankheiten das betrifft, gebietet einer besonders regelmäßigen Vorsorge. Hier ist das Risiko einer Erkrankung besonders hoch.

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung, ein gesundes Maß anBewegung und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen verlängern das Leben nicht nur, sondern machen es auch lebenswerter.

Ab 55

…kommt die Darmspiegelung dazu. Sie sollte alle fünf Jahre erfolgen.

Die Wahrscheinlichkeit, im Alter an Krebs zu erkranken, ist für beide Geschlechter hoch. Im Laufe des Lebens wird das menschliche Erbgut immer wieder geschädigt. Durch einen ungesunden Lebenswandel, durch schlechte Ernährung, zu wenig Bewegung und zu viel Stress. Und durch den Zahn der Zeit.

Unser Immunsystem wird mit dem Alter immer schwächer und ist irgendwann nicht mehr im Stande, diese Schädigungen zu reparieren. So können Krebszellen entstehen und sich verbreiten.

Bitte rechtzeitig einen Arzt besuchen und bleiben Sie gesund!

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