Hilfen zur Nikotin-Entwöhnung
Die Methode, Zigaretten, Feuerzeug und Aschenbecher wegzusperren, führt nicht bei allen Aufhör-Willigen zum gewünschten Ziel. Mit dem eigenen Rauchverhalten sind etwa die Hälfte aller Nikotinabhängigen unzufrieden, aber nicht alle wollen sofort aufhören, sondern den Konsum entweder einschränken oder auf eine leichtere Zigarettenmarke umsteigen.
Begleiterscheinungen wie Nervosität, Gereiztheit und Heißhunger-Attacken machen Aufhörwilligen das Leben nach der Zigarette besonders schwer. Es existieren Ersatzpräparate, welche zuerst das Abstellen des Hand-zum-Mund-Ritual erleichtern sollen: Nikotinpflaster, Kaugummi oder Nasenprays.
Für Menschen, die unregelmäßig den starken Drang nach einer Zigarette verspüren, eignet sich der Nikotin-Kaugummi. Dadurch, dass der Kaugummi nicht ständig und nicht zu fest gekaut werden soll, wird Nikotin langsam in kleinen Mengen freigesetzt. Diese gibt es mit Pfefferminz- und Fruchtgeschmack. Die Gefahr einer Gewichtszunahme lässt sich hiermit sehr gut kontrollieren.
Raucher, die bisher an einen gleichbleibenden Nikotinspiegel im Blut gewohnt waren, greifen oft auf das rezeptfreie Nikotin-Depotpflaster zurück. Dabei wird das Nikotin entweder 16 oder 24 Stunden über die Haut aufgenommen. 6 Wochen soll der gewünschte Effekt eintreten. Erfolgsstudien, länger Zeiträume betreffend sind noch nicht existent.
Bei Rauchern mit plötzlich auftretendem Verlagen nach Tabak gibt ein rezeptpflichtiges Nikotin-Nasenspray Nikotin ab, das innerhalb von 10 Minuten das Gehirn erreicht. Es handelt sich zwar um den am schnellsten wirkenden Nikotinersatz, die Nasenschleimhaut ist dabei direkten Reizungen ausgesetzt.
Der rezeptfreie Nikotin-Inhalator wird als neueste Therapieform angeboten. Er ist einer Mischung aus Kugelschreiber und Zigarettenspitz ähnlich, mit auswechselbarer Nikotinkapsel. Nikotin wird durch Saugen und Inhalieren freigesetzt. Durch das „Hand-zum-Mund-Ritual“ ist diese Therapieform seit Einführung des Gerätes sehr beliebt. Laut WHO werden dadurch Entzugsymptome gelindert und alle weitere Rauch-Schadstoffe eliminiert.
Bei diesen Hilfen ist wichtig, „nebenher“ nicht zusätzlich zur Zigarette zu greifen, da die Gefahr einer Nikotinvergiftung besteht.
Nikotin- und Tabakfreie Zigaretten aus der Apotheke enthalten eine Mischung aus Pflanzen und Kräutern. Anstatt Nikotin führen sich Raucher 5 mg Kondensat zu. Mehr als In sehr leichten Zigaretten, hinzu kommt vermehrt Kohlenmonoxyd.
Neuerdings wird zur Raucherentwöhnung auch die Neurolinguistische Programmierung (NLP) eingesetzt. Das Prinzip beruht auf menschlichen Erfahrungen, die im Gehirn durch neuronale Verknüpfungen gespeichert, sprachlich mitgeteilt, veränderbar und positiv beeinflussbar sind. Vorhandene „Rauch-Muster“ sollen also umprogrammiert werden. Somit arbeitet NLP mit dem Unterbewusstsein. Wichtig ist der vorhandene freie Wille, zum Nichtraucher zu werden. Auch Hypnosetherapien arbeiten in diesem Feld, wobei der Hypnotiseur zuvor Fragen zum bisherigen Rauchverhalten stellt. Eine weitere Möglichkeit ist die Selbsthypnose, bei der auf CD´s Subliminals, also unterschwellige Botschaften zum Nichtrauchen enthalten sind.
Wer nicht alleine zum Nichtraucher werden will, findet Unterstützung bei Selbsthilfegruppen und Stammtischen für künftige Nichtraucher.