Cranio-Sacral-Therapie: Mit sanften Händen heilen
Die Berührungen sind sanft und leise, kaum zu spüren. Sie lösen Blockaden, lindern Migräne und Stress-Symptome. Besonders bei Rückenproblemen ist die ganzheitliche Craniosacral-Therapie besonders erfolgreich. Als ein Teil der Osteopathie sind diese Anwendungen schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt. In den 70er Jahren entwickelte ein amerikanischer Chirurg die Craniosacral-Therapie.
Die Methode basiert auf der Beweglichkeit und der Vitalität des Craniosacralen Systems. Dazu gehören der Kopf (Cranium), das Kreuzband (Sacrum), die Knochen und Bänder der Wirbelsäule sowie die Hirn- und Rückenmarkshäute.
Dieses System pulsiert im Körper in einer eigenen, feinen Bewegung. Die Hirn-und Rückenmarksflüssigkeit fließen in einer Pulswelle zwischen dem Schädel und dem Kreuzband.
Ein gut ausgebildeter Therapeut kann den individuellen Rhythmus des Patienten ertasten – besonders am Kopf und an den Füßen. Außerdem nimmt er über die Hände die Beschaffenheit des Bindegewebes wahr. Veränderungen oder Blockaden erkennt er an leichten Wärme-oder Kälteansammlungen. Über sanften Druck verhilft der Therapeut dem Gewebe in seine ursprüngliche Struktur zurück. Die Pulswelle kann wieder harmonisch fließen und gleichzeitig werden das Lymph-und Immunsystem positiv unterstützt und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert.
Craniosacral-Therapeuten führen zuerst ein Gespräch mit ihrem Patienten, in dem u.a.nach Beschwerden, Vorerkrankungen, beruflicher und privater Situation gefragt wird. Dann folgen der Sicht-und Tastbefund.
Oft machen sich während der Behandlung auch seelische und geistige Überforderungen bemerkbar. Im Bindegewebe können Informationen über Verletzungen, Unfälle oder andere Traumata und Stresserlebnisse gespeichert sein. Diese im Gewebe-Gedächtnis bewahrten Erfahrungen behindern den Fluss zwischen Gehirn und Kreuzbein. Nach der Therapie geht es nicht nur dem Körper, sondern auch der Seele besser.
Die Zahl der Betroffenen, die sich nach einer Odyssee von Arzt zu Arzt vor allem wegen chronischer Kreuz-, Nacken-oder Schulterproblemen schließlich Hilfe vom Craniosacral-Therapeuten erhoffen, steigt ständig an.
Und auch, wenn die Wirksamkeit der Methode wissenschaftlich bislang nicht belegt ist, berichten Patienten von erstaunlich schneller Schmerzlinderung, viele fühlen sich sogar bald wieder vollkommen gesund.
Die ganzheitliche Heilbehandlung sollte aber ausdrücklich als Ergänzung zur Schulmedizin gesehen werden. Bewährt hat sich das Verfahren laut des Verbandes der Craniosacral-Therapeuten vor allem bei Stress-Symptomen, Migräne, Schulterbeschwerden und Problemen mit der Wirbelsäule.
Auch bei Unfallfolgen wie Schleudertraumata zeigt die Craniasacral-Therapie gute Erfolge, ebenso bei psychosomatischen Erkrankungen und der Beruhigung von „Schreibabys“.
Die Krankenkassen übernehmen die Kosten in der Regel nicht, für eine Sitzung berechnen Therapeuten rund 50 Euro.